Berliner Hockey-Verband
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Mitgliederversammlung

26. März 2004


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Bericht des Präsidenten:

Liebe Hockeyfreundinnen und –freunde,
liebe Vertreter unserer Mitgliedsvereine,

ein ereignisreiches Hockeyjahr ist Vergangenheit, und wir haben erneut über die Arbeit der zurückliegenden Monate zu berichten.

Anläßlich der letzten Mitgliederversammlung am 28.03.2003 hattet Ihr das Präsidium beauftragt über eine mögliche Fusion mit dem BHSV nachzudenken und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Diese Aufgabe stand im Mittelpunkt unserer strategischen und konzeptionellen Arbeit im Berichtszeitraum. Über die wesentlichen Aktivitäten haben wir im Internet auf unserer Homepage berichtet. Die Arbeit gestaltete sich sehr schleppend. In mehreren Gesprächen mit dem Präsidium des Brandenburgischen Hockey-Sportverbandes sowie Vereinen aus dem Land Brandenburg (z.B. HC Lauchhammer) kam immer wieder die Problematik einer effektiven Spielplangestaltung und die damit im Zusammenhang stehende Finanzierung als Kernpunkt einer möglichen Fusion zum Ausdruck. Auch meist anonyme Lesermeinungen auf der Berliner Hockey-Homepage zeigten, dass ein gemeinsamer Spielverkehr in Frage gestellt wurde. Hier zeigt sich, dass das "Insulaner-Dasein" in Berlin auch nach nunmehr 13 Jahren noch nicht überwunden werden konnte.

Downloads (PDF)
Protokoll der MV 2004
Einladung
Bericht Präsident
Bericht Schatzmeister
Satzungsänderung
   Material:
neue BHV Satzung
neue BHV Spielordnung alte BHV Satzung
alte BHV Spielordnung
zum Download der ...
DHB Spielordnung

Neue Gesichtspunkte traten mit der Studie des Deutschen Hockey-Bundes (Zukunftskonzept Hockey in Deutschland 2008) ins Blickfeld unserer Arbeit und führten zu einem Treffen am 31.01.2004 nochmals mit Vertretern des Präsidiums des Berliner Hockey-Verbandes und Vertretern von Hockey-Vereinen aus den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und deren Präsidien. Leider war die Teilnahme der Vereine des BHSV und des HVMV nicht überwältigend. Von den 14 Vereinen waren nur Vertreter aus 6 Vereinen anwesend (ESV Lok Cottbus, PSU, HC Lauchhammer, ATSV Güstrow, Brandenburger SRK und HC KW).
Ausgangspunkt der Diskussion waren die o. g. Studie des Deutschen Hockey-Bundes anlässlich einer Tagung am 07.11.2003 in Mülheim, veröffentlicht in der DHZ Nr. 38 vom 13.11.2003. Diese Ausführungen zeigen, dass auch in unseren Landesverbänden Handlungsbedarf besteht. Die Diskussion mit den anwesenden Vereinsvertretern und den Mitgliedern der Präsidien des BHSV, des HVMV und des BHV zeigten im Grunde eine gleiche Interessenlage, allerdings wollen die Vereine vorerst wissen, wie sich ein Spielbetrieb gestalten würde, um daraus auch die zeitlichen und finanziellen Aufwendungen für die einzelnen Vereine ableiten zu können. Die Vertreter des HVMV brachten auch klar zum Ausdruck, dass eine Zusammenarbeit in Richtung Süden, also Kompetenz Zentrum Ost, um beim Begriff der DHB-Studie zu bleiben, gegenüber einer Anlehnung gen Norden den Vorrang besitzt. Es wurde vereinbart in den nächsten Monaten einen "fiktiven Spielplan" durch die Geschäftsstelle des BHV zu erarbeiten. Dazu werden alle Vereine im Bereich der 2 Verbände BHSV und HVMV schriftlich aufgefordert ihre Mannschaften, die am gemeinsamen Spielbetrieb teilnehmen wollen, zu melden (die Mannschaften im Bereich des BHV sind der Geschäftsstelle bekannt). Dieses Meldeergebnis wird dann Grundlage für die Gestaltung des gemeinsamen Spielbetriebes sein. Die Arbeiten sollen bis Ende April 2004 abgeschlossen sein und allen Vereinen in den 3 Verbänden zur weiteren Diskussion und Entscheidung zugestellt werden. Ich bitte also die anwesenden Vereinsvertreter nach Zustellung dieses fiktiven Spielplanes um eine rege konstruktive Meinungsäußerung, um dann die weiteren Schritte einleiten zu können.

Die von mir angeführte Studie weist daraufhin, dass das Wachstum der Mitgliederzahlen in der Sportart Hockey ein entscheidendes Kriterium darstellt. Im Bereich des BHV konnte das Absinken der Mitgliederzahl (siehe mein Bericht zur letzten Mitgliederversammlung) gestoppt werden. Vom 01.01.2003 bis zum 01.01.2004 erhöhte sich die Anzahl unserer Vereinsmitglieder von 5.129 auf 5.297, davon im Jugendbereich von 2.740 auf 2.873 Mitglieder. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, und wir sollten alles daransetzen, auch in diesem Jahr Steigerungsraten zu erreichen.

Dabei spielen Erfolge unserer Vereine eine nicht unbedeutende Rolle. In der Hallensaison 2002/2003 konnten im Nachwuchsbereich zwei deutsche Meistertitel nach Berlin geholt werden (WJA und MJB durch den BHC). Dies wurde ergänzt durch den Vizemeister bei den KA des BSC und einen dritten Platz bei der MJA durch den BHC. Auch unsere Auswahlmannschaften schlugen sich in den diversen Länderpokalen achtbar. Beim Rhein-Pfalz/Berlin-Pokal, den in diesem Jahr der BHV ausrichtete, wurde ein zweiter und dritter Platz erreicht. Den Spreepokal gewannen die B-Mädels des BHC und die B-Knaben vom STK. Bei der Bewegung "Jugend trainiert für Olympia" wurden die Jungen der Wilma-Rudolph-OS Bundessieger. Im Erwachsenenbereich war leider wieder das Viertelfinale Endstation für die Berliner Teilnehmer im Herrenbereich. Hier können wir nur auf die Zukunft setzen. Die Damen des BHC erreichten einen ehrenvollen dritten Platz.

Die Feldsaison 2003 brachte dem Nachwuchs von TuS Li bei der WJA einen Deutschen Meistertitel und der MJA des BHC einen dritten Platz. Die Länderauswahlmannschaften des BHV erreichten beim Franz-Schmitz-Pokal und Hessenschild vierte bzw. fünfte Plätze. Beim Saale-Pokal erzielten die Mädchen B des BHC den ersten Platz. Gleiches erreichten die Knaben vom BHC. Der SCC konnte sich hierbei als Zweiter platzieren.
Im Erwachsenenbereich sind wir zurzeit bei den Herren zweitklassig, wobei ja bekanntlich die Saison noch in dieses Jahr läuft. In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, dass der BHV in engem Zusammenwirken mit dem LSB an einer zusätzlichen Förderung für Berliner Vereine im Herrenbereich arbeitete, um schnellstmöglich einen Verein wieder in der 1. Bundesliga begrüßen zu können. Diese Förderung wurde auf Anraten des Präsidiums des BHV dem BHC und den Zehlendorfer Wespen gewährt und die derzeitige Tabelle läßt hoffen, dass es einer der beiden Mannschaften gelingt das Oberhaus zu erreichen.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Trainer, Verbandstrainer, Übungsleiter und Betreuer für diese guten Ergebnisse.

Der Berliner Hockey-Verband und seine Vereine waren auch im vergangenen Jahr bestrebt, im Zusammenwirken mit dem DHB internationale Veranstaltungen nach Berlin zu holen. An hervorragender Stelle sei hier die Aktivität des BSC zu nennen, der zum Osterfest ein sehenswertes Vier-Nationen-Jugendturnier der U 18 und U 16 im männlichen Bereich organisierte und optimal abwickelte. Der BHV selbst war Ausrichter von Länderspielen für die Juniorinnen mit Schottland und unserer DHB-Junioren gegen die polnische Nationalmannschaft. Damit wurde Berlin eine Hochburg für internationale Vergleiche im Nachwuchsbereich. In diesem Jahr wird der BSC wiederum über die Osterfeiertage das Vier-Nationen-Turnier ausrichten und der BHV zwei Länderspiele unserer Nationalmannschaft gegen Pakistan organisieren. Traurig genug ist, dass auch in Berlin derartige Hockey-Highlights vor einer geringen Zuschauerkulisse über die Bühne gehen. Auch wir wünschen uns vermehrt Zuschauer "von außen". Aber wo bleiben unsere eigenen Hockey-Interessenten? Müssen wir in Zukunft alle Vereine aus dem Berliner Raum mit einem Kartenkontingent belegen?

Dass es anders geht bewies der Bundesligaspieltag am 30. November vergangenen Jahres. Mit "Hip-Hop und Strafecken", so berichtete der "Tagesspiegel", gingen drei Bundesliga-Spiele über die Runden. Vor 1.500 Zuschauern war das ein voller Erfolg. Eine derartige Veranstaltung werden wir auch in diesem Jahr organisieren und nicht nur für die Herren sondern auch für die Damen. Erste Kontakte zu den Spielplangestaltern des DHB haben wir schon geknüpft, um diese Events zu sichern. In diesem Zusammenhang nochmals ein Dankeschön an die beteiligten Vereine, die auf ihr "Heimrecht" verzichteten, und an die Organisatoren Dr. Glubrecht und Henning Heinrich.

Wie bekannt, unterstützen wir aktiv die Poelchau-Schule bei der Entwicklung der Profilsportart Hockey. Mit dem Einsatz von Karin Schwettmann als verantwortliche Trainerin ab Mitte vergangenen Jahres konnte eine spürbare Verbesserung der Arbeit an der Poelchau-Schule erzielt werden, die in diesem Jahr mit finanzieller Unterstützung des LSB und des BHV fortgesetzt wird.

Das Präsidium war auch im Berichtszeitraum bemüht eine enge Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Berlin zu gewährleisten. Dass uns dies gelungen ist, zeigt die Unterstützung der Leitung des LSB bei der von mir bereits erwähnten Förderung des BHC und der Wespen. Unverständlich ist, dass einige Vereine nicht erkennen, dass hierbei „Nehmen und Geben“ eine Einheit bilden sollten. Das Präsidium hat im Dezember 2003 die Vereine gebeten mit einer Unterschriftenaktion „Hände weg von den Lotto- und Spielbankmitteln“ den LSB und damit uns selbst zu unterstützen. Keinerlei Reaktion kam bis Mitte Februar von den Vereinen BSC, STK und MHC. Liebe Vereinsvertreter, ohne diese Mittel können wir die Durchführung unseres Spielbetriebes an den berühmten Nagel hängen. Darüber sollten wir nachdenken.

Einerseits ist der BHV für die Vereine als Dienstleister da. Diesem Anspruch werden wir sicherlich noch nicht in jeder Hinsicht gerecht, aber wir bemühen uns. Dass dabei Fehler unterlaufen zeigt der unüberlegte Ausschluss der Herrenmannschaft des DSSC vom Oberliga-Spielbetrieb. Wir haben uns für diese Fehlleistung entschuldigt und werden unsere Führsorgepflicht für die Vereine in Zukunft verbessern.
So wollen wir in Zukunft durch Vertreter des Präsidiums aktiv an den Sitzungen der Vorstände in den Vereinen teilnehmen, um auch die Sorgen der Vereine besser zu verstehen. Dazu bitten wir uns die entsprechenden Termine zu melden.
Auch die Meldung von Turnieren, die die einzelnen Vereine ausrichten, könnten uns helfen den Kontakt zu verbessern.

Neben den bereits genannten Aktivitäten hat sich das Präsidium bemüht, die Hockey-Landschaft in Deutschland mitzugestalten. Dazu gehörten im Jahr 2003 unter anderem die Organisation des Bundesjugendtages, die Teilnahme am Bundestag in Hamburg, die Teilnahme und Interessenvertretung des Berliner Hockeys auf diversen Bundesausschuss- und –ratssitzungen und die Gestaltung und Unterstützung der Arbeit des VVI.

Ich möchte es abschließend nicht versäumen mich bei meinen Präsidiumsmitgliedern, bei unserer Geschäftsführerin, bei unserem Landestrainer und den Verbandstrainern, bei allen Abteilungsleitern Hockey, den Trainern und Übungsleitern in den Vereinen, den Staffelleitern, den Mitgliedern des Meldeausschusses sowie den Schiedsrichtern und dem Schiedsrichterausschuss für die geleistete ehrenamtliche Arbeit und das Engagement zu bedanken. Also allen ein großes Dankeschön.

Erfried Neumann


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